Lokal verbinden – global wirken: Aktionen, Workshops, Vorträge, Austausch, Erlebnisse, kulturelles Kochen, Flashmobs … es gibt viele Möglichkeiten, wie rückgekehrte Freiwillige Ihre Erfahrungen und Gelerntes mit den Mitmenschen teilen können – hier ein paar Beispiele durchgeführter Aktionen im Rahmen des Jungen Engagements!
Während meines Freiwilligendienstes in Südafrika, wurden mir globale Ungerechtigkeit so richtig bewusst. Während ich mein ganzes Leben lang Zugang zu Wasser, Essen und Bildung habe und hatte, ist dies für die Menschen in Südafrika nicht immer selbstverständlich. Zum Teil auch deshalb, weil wir durch unser ausbeuterisches Wirtschaftssystem und das Aufrechterhalten kolonialer Kontinuitäten zu diesem Ungleichheiten beitragen und auf Kosten anderer leben. Wieder zurück in Deutschland war mir klar, dass ich mich für mehr globale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit einsetzen möchte. Dies kann ich meiner Meinung nach am wirkungsvollsten, wenn ich strukturelle Ungleichheiten hier in meinem Umfeld bekämpfe. Deshalb möchte ich einen Film drehen, über schon gelebte Formen des alternativen Zusammenlebens und wirtschaften, in denen wir nicht auf Kosten andere Menschen leben, sondern durch bewussten nachhaltigen und fairen Konsum und durch gemeinschaftliche Organisation im Kollektiv ein besseres Leben für alle ermöglichen. Das Mietshäusersyndikat in München, welches wir porträtieren wollen trägt z.B. zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung ganz im Sinne des SDG 11 bei. Gleichzeitig ist es Abholstation für eine solidarische Landwirtschaft und einer solidarischen Imkerei, die für fairen, regionalen und nachhaltigen Handel und Konsum im Sinne des SDG 12 steht. Der Film soll Perspektiven aufzeigen, wie gerechtes, nachhaltiges Leben und Wirtschaften schon heute außensehen kann und Mut machen, sich für eine sozial-ökologische Transformation hier und auf der ganzen Welt einzusetzen.
Nach der Aktion:
Wir haben uns mit unserem Protagonisten Mike im Mietshäusersyndikat in der Ligsalzstraße in München getroffen. Mike hat uns in einem ausführlichen Interview erzählt, wie Projekte wie das Mietshäusersyndikat zu einer positiven und nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen können. Denn durch die vielen gemeinschaftlichen Flächen entsteht Raum für Austausch und Begegnung, nicht nur für die Bewohner:innen, sondern für das ganze Viertel. Die Gemeinschaftsräume des Syndikates können zum Beispiel für Straßenfeste oder zum Gemüseabholen von der Solidarischen Landwirtschaft genutzt werden. Solche Begegnungsräume sind für eine Postwachstumsgesellschaft sehr wichtig, da dort Begegnung und gegenseitige Hilfe und Wissensaustausch stattfinden kann. Mike berichtete aber auch von Herausforderungen der Organisation als Kollektiv und wie mit diesen umgegangen werden kann.
Zwei ehemalige Freiwillige berichteten von ihren Erfahrungen und Erlebnissen während ihrer Zeit in Sambia. Dazu gab es einen Vortrag über die wirtschaftliche und politische Lage in Sambia und Einblicke in das Leben junger Menschen in Sambia.
Die Veranstaltung wurde abgerundet mit einem Kochabend u.a. mit Nshima - dem sambischen Nationalgericht (Maisbrei).
Fahrradtour mit Austausch zu emissionsfreier Mobilität.
Ziel der Aktion war es, durch das klimaneutrale Versenden kleiner Päckchen mit Fairtrade-Infomaterial, Tassenuntersetzern und fairen Snacks auch in Zeiten des Social Distancing einen Begegnungspunkt mit der Thematik "Fairtrade" zu schaffen und mit einem positiven Erlebnis zu verbinden. Dem Paket wurde außerdem eine selbstgestaltete Postkarte mit weiteren Tipps zu einem nachhaltigeren Konsumverhalten und individuellen Grüßen beigelegt. Die Snacksauswahl bestand aus Cashews, Kaffee und Schokolade, die jeweils fair gehandelt wurden und möglichst nachhaltig sind.
Ernährungssouveränität mittels traditionellem Lehmbau
In dem Workshop setzten sich die Teilnehmenden zuerst theoretisch dann praktisch mit dem Verfahren auseinander, wie mittels traditionellem Lehmbau ein Backofen zu bauen ist. Die gesamte Veranstaltung wurde im Freien durchgeführt.
In der Evaluation am Ende konnte zufrieden festgestellt werden, dass das Konzept von praktischem Tun und Reflektion über Ressourcen und dessen Verflechtung mit dem int. Welthandel aufgegangen ist. Auch die Bedeutung der gemeinschaftlichen Nutzung gegenüber dem Individualismus für Klimagerechtigkeit wurde betont.
The End of Meat – Filmabend mit Diskussion und veganen Snacks
In der 96 - minütigen Dokumentation “The End of Meat” (2017) wagt Filmemacher Marc Pierschel den Blick in eine Zukunft ohne Fleisch sowie deren Auswirkungen auf Umwelt, Tiere und uns selbst. Gespannt auf diese revolutionären Überlegungen hat die Hochschul- und Regionalgruppe ProVeg Passau eine kostenlose Filmvorführung im Unikino der Universität Passau organisiert. Um die ca. 100 Besucher*innen nicht vollkommen alleine mit den gesehenen Bildern zu lassen, wurde die Vorführung zudem durch einen Kurzvortrag inkl. Diskussions- und Fragerunde ergänzt. Außerdem gab es einen Infostand mit veganen Snacks und der Möglichkeit die Virtual Reality – Brille auszuprobieren und mithilfe dieser mehr Informationen über die ungerechte Art-Haltung verschiedener Nutztierarten zu erhalten.
Kleidertausch statt Konsumrausch
Für den Kleidertausch wurden zahlreiche Kleiderspenden erhalten. Diese wurden vormittags von ehrenamtlichen Helfer*innen sortiert und ab 17 Uhr wurden die Türen geöffnet. Vor den Türen hatte sich bereits eine Schlange von über 80 Menschen gebildet, die es nicht erwarten konnten, die besten Stücke für sich zu sichern. Bis 20 Uhr konnten die Besucher*innen in den Secondhand-Klamotten stöbern. Viele fanden zumindest ein passendes Kleidungsstück, so dass am Ende kaum Kleidung übrig blieb, welche zur Caritas gebracht wurden.
Kilmagerechtigkeit - Camp
Zu dem viertägigen Treffen sind Mitglieder diverser europäischer Klima- und Umweltschutzgruppen angereist. Ziel der Veranstaltung war es, die verschiedenen Gruppen zu vernetzen, um allen vor Augen zu führen: Wir sind keine Einzelkämpfer*innen, die von Politik und der Öffentlichkeit weitgehend ignoriert werden können. Wir sind viele, wir sind überall und wir haben ein gemeinsames Ziel: Ein nachhaltigeres und gerechteres System, in dem nicht mehr die großen Industrienationen unter Ausnutzung ihrer wirtschaftlichen Vormachtstellung beliebig viele Schadstoffe in die Atmosphäre emittieren und die Umwelt zerstören, worunter vor allem und zuerst kleinere und weniger mächtige Nationen zu leiden haben.
Mit dem JE-Fördergeld wurden Materialien, welche zur Illustration und zur Mitnahme für die jeweiligen regionalen Gruppen benötigt wurden, erstellt.